Warum KPIs in der Hotellerie sinnvoll sind und welche von besonderer Bedeutung sind?

Im modernen Gastgewerbe sind Leistungsindikatoren (sogenannte Key Performance Indicators, kurz: KPIs) viel mehr als nur Zahlen. Sie sind ein wesentliches Managementinstrument, das Hotels hilft, sich in einer dynamischen und zunehmend auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Branche erfolgreich zu bewegen. Insbesondere ESG-Kriterien (ESG kurz für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) werden immer wichtiger. KPIs ermöglichen es, den aktuellen Status von Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu messen und gleichzeitig spezifische Verbesserungsbereiche zu identifizieren. In einer Zeit, in der die Gäste zunehmend auf Nachhaltigkeit achten, können KPIs eine entscheidende Rolle dabei spielen, ein Hotel als verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu positionieren.

Die wichtigsten ESG-KPIs für die Hotellerie

Environmental (Umwelt)

  1. Energieverbrauch (kWh/Gast oder Bett): Ein geringer Energieverbrauch senkt nicht nur die CO2-Emissionen und den ökologischen Fußabdruck, sondern reduziert auch die Betriebskosten des Hotels. Effizienter Einsatz von Energie führt somit zu finanziellen Einsparungen und verbessert das Image, was von umweltbewussten Gästen geschätzt wird.

  2. Gesamtmenge der THG-Emissionen (tCO2/Gast): Die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen verbessert die Umweltbilanz und minimiert zukünftige Risiken durch CO2-Bepreisungen. Hotels, die ihre Emissionen überwachen und reduzieren, können sich als klimafreundlich positionieren, was zu einem Wettbewerbsvorteil führt.

  3. Wasserverbrauch (m³/Gast oder Zimmer): Ein niedriger Wasserverbrauch schont nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern senkt auch die Kosten. In wasserarmen Regionen kann ein effizienter Umgang mit Wasser das Hotel als nachhaltige Wahl hervorheben und dadurch den Umsatz steigern.

  4. Abfallmanagement (kg/Gast oder Zimmer): Effektives Abfallmanagement verringert die Umweltbelastung und spart Entsorgungskosten. Recycling und Müllvermeidung steigern die Betriebseffizienz und machen das Hotel für umweltbewusste Gäste attraktiver, die bereit sind, für nachhaltige Angebote mehr zu zahlen.

Image via Unsplash, (c) Karsten Würth

Social (Soziales)

  1. Mitarbeiter:innenzufriedenheit und -bindung: Zufriedene Mitarbeiter:innen sind zahlreichen Studien zufolge motivierter. Dies kann wiederum zu besserem Service und höherer Gästezufriedenheit führen. Ein positives Arbeitsklima reduziert zudem die Fluktuation und die Kosten für Neueinstellungen, was das Hotel effizienter und profitabler machen kann.

  2. Gästezufriedenheit: Zufriedene Gäste kommen wieder und empfehlen das Hotel weiter. Ein hoher Standard bei Service und Nachhaltigkeit führt zu positiven Bewertungen und verbessert den Ruf des Hotels, was die Auslastung steigert und langfristig den Umsatz erhöht.

 

Image via Unsplash, (c) Zoshua Colah

Governance (Unternehmensführung)

  1. Compliance und Ethik: Einhaltung von Gesetzen und ethischen Standards sichert das Vertrauen von Gästen, Investor:innen und Mitarbeiter:innen. Hotels, die Compliance-Kriterien erfüllen, minimieren rechtliche Risiken und stärken ihre langfristigen Geschäftsbeziehungen.

  2. Transparenz und Berichterstattung: Offenheit in der Berichterstattung über ESG-Leistungen schafft Vertrauen bei Gästen und Partnern. Transparente Kommunikation über Nachhaltigkeitsmaßnahmen stärkt die Glaubwürdigkeit und kann als wirksames Marketinginstrument genutzt werden, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

  3. Lieferkettenmanagement: Ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement reduziert den ökologischen Fußabdruck und fördert soziale Standards. Dies stärkt das Nachhaltigkeitsprofil des Hotels und hebt es positiv in der Kommunikation mit umweltbewussten Gästen hervor.

Zusammenfassend ermöglichen ESG-Kennzahlen es Hotels, ihre Nachhaltigkeitsleistung messbar zu machen und im besten Fall Kosten zu senken. In einer Welt, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, helfen diese KPIs dabei, interne Prozesse zu optimieren und langfristigen Erfolg zu sichern.

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Nachhaltige Mobilität im Tourismus: Wie Hotels von anonymen Daten über das Reiseverhalten ihrer Gäste profitieren

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Scope 1, 2 und 3: Emissionen erfassen und kategorisieren