Österreich Werbung: Neuer Leitfaden mit den Best-Practices der Nachhaltigkeits-Kommunikation im Tourismus 

Österreichs touristische Betriebe und Regionen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Die Leistungen im Sektor Nachhaltigkeit sind zunehmend ein Wettbewerbsfaktor und sollten an die Gäste kommuniziert werden. Was dabei zu beachten ist, verrät der neue kostenlose Leitfaden „Green Claims im Tourismus“ der Österreich Werbung.

Für immer mehr Menschen ist Nachhaltigkeit ein buchungsrelevanter Faktor bei ihrer Urlaubsplanung. Und immer mehr Gäste sind auch bereit, für nachhaltige Angebote einen angemessenen Aufpreis zu bezahlen. Die Publikation „Green Claims im Tourismus“ gibt dem Tourismus einen Leitfaden in die Hand, um die Nachhaltigkeits-Kommunikation professionell und erfolgreich zu gestalten – und dabei gängige Stolperfallen zu vermeiden.

So führt Werbung mit Behauptungen wie „CO2-neutral“ oder „klimafreundlich“ ohne konkrete Nachweise über die versprochenen Umweltleistungen in Österreich vermehrt zu gerichtlichen Urteilen gegen die werbenden Unternehmen. Kommende EU-Richtlinien verschärfen die Situation zusätzlich. Das ist kein Grund, sich nicht an Nachhaltigkeitskommunikation heranzutrauen. Es ist aber ratsam, sich mit den Dos und Don’ts zu befassen. Hier hakt der Leitfaden der Österreich Werbung ein.

10-Punkte-Checklist für eine erfolgreiche Nachhaltigkeits-Kommunikation

Die Broschüre „Green Claims im Tourismus“ hat die Österreich Werbung in Zusammenarbeit mit der Anwaltskanzlei Taylor Wessing und dem Beratungsunternehmen vionmo erstellt. Sie enthält zehn Checklist-Punkte, die Tourismusdestinationen, Hotelbetriebe, Gastronomiebetriebe sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen dabei unterstützen, rechtskonform nachhaltig zu kommunizieren. Zudem finden sich im Leitfaden Praxisbeispiele zum besseren Verständnis.

Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin Österreich Werbung

ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger

Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have für unsere Betriebe und Destinationen, sondern inzwischen zu einem wesentlichen Faktor ihres Business-Alltags geworden. Gleichzeitig haben viele Gäste ein besonderes Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt, viele sind bereit, mehr für ein entsprechendes Angebot zu zahlen. Die österreichische Tourismusbranche will und muss diesem Trend Folge leisten, auch um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir wissen aber auch, dass es in einem sehr komplexen regulatorischen Umfeld nicht einfach ist, das richtige Wording für individuelle Angebote zu finden. Mit unserem Green-Claims-Leitfaden wollen wir der Branche Hilfestellung und Guidance geben, damit sie ihren Gästen ihr großartiges Produkt mit Selbstbewusstsein präsentieren können

Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler

Es freut mich besonders, dass es diese Woche mit Saalfelden Leogang gelungen ist, bereits die dritte Tourismusdestination mit dem Österreichischen Umweltzeichen auszuzeichnen. Das ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass die heimischen Betriebe und vor allem Destinationen bestrebt sind, Nachhaltigkeitsinitiativen gezielt umzusetzen und für Gäste sowie Einheimische erlebbar zu machen. Hier leistet der Leitfaden der ÖW einen weiteren wichtigen Beitrag für die Branche. Nachhaltigkeit ist damit Innovationstreiber und wesentlicher Schlüsselfaktor für langfristigen touristischen Erfolg. Dies entspricht auch der tourismuspolitischen Strategie des Bundes, nämlich Nachhaltigkeit in allen Dimensionen – sozial, wirtschaftlich und ökologisch – zu fördern“, so Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Kostenlose Webinar-Termine zur Wissensvermittlung samt Green-Claims-Check

Im Frühjahr 2024 werden Vertreter:innen von Betrieben und Destinationen die Möglichkeit haben, an kostenlosen Webinaren teilzunehmen und in den Dialog mit den Expertinnen und Experten von vionmo, Taylor Wessing und der Österreich Werbung selbst zu treten. Ziel ist die Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung anhand von Best-Practice-Beispielen.

Michael Jayasekara, Geschäftsführer vionmo

Viele Betriebe setzen bereits zahlreiche hervorragende Maßnahmen um, könnten jedoch ihre Umweltaussagen optimieren, um sie präziser und ausgewogener zu gestalten. Das hilft dabei, Greenwashing und potenzielle Diskreditierung der eigenen Bemühungen zu verhindern. Wichtig ist jedenfalls heutzutage, authentisch zu bleiben und viel mehr zu erklären, welche Herausforderungen aktuell bestehen. Das ist nicht nur ehrlich und schafft Vertrauen, sondern motiviert auch andere, damit zu beginnen

Dr. Martin Prohaska-Marchried, Partner bei Taylor Wessing

Dr. Martin Prohaska-Marchried, Partner bei Taylor Wessing

Unternehmen müssen in der Kommunikation klar und präzise sein. Ihre Aussagen müssen nachprüfbar sein, umfassend darüber aufklären, wie die behauptete Klimaneutralität erreicht wird und welche Eigenmaßnahmen diesbezüglich ergriffen wurden. Sich vor allem im Tourismus ausschließlich auf Kompensationsmaßnahmen Dritter zu berufen, reicht nicht mehr aus.

Wesentliche Inhalte

  • Einführung in das Thema "Green Claims im Tourismus"

  • Praxistipps im Überblick

  • Branchenbeispiele der Tourismus- und Freizeitwirtschaft

Interessierte können im Vorfeld (4 Wochen vor dem jeweiligen Webinar-Termin) ihre grünen Werbeversprechen für einen Green Claims-Check per Mail an katrin.erben@austria.info einmelden, um im Zuge der Webinare als Showcase vorgestellt zu werden.

An den Webinaren teilnehmen können sämtliche Destinationsvertreter:innen und Betriebe der Tourismus- und Freizeitwirtschaft.

Folgende Termine stehen zur Auswahl- jeweils von 09:30 Uhr bis 11:00 Uhr:

  • 27. Februar 2024

  • 26. März 2024

  • 30. April 2024

Auf der B2B-Website der Österreich Werbung ist die Anmeldung für die Webinare verfügbar. 

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